Tierschutzverein Altentreptow
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Sorgen, Aufreger und Freuden - ein Rückblick

Wir suchen denjenigen, der dies zu verantworten hat ...

Farbe: braun,

vollkupiert,

am 3.09.2012 von einem Baum losgebunden,

bei 17091 Wolde

Update: 06.09.2012 (Hinweise nicht mehr benötigt) Einzelheiten im Beitrag.

Update: 08.09.2012 Wir trauern um Phönix

Kerzen für Phönix

Update: 09.11.2012 Der Fall wurde der Staatsanwaltschaft vorgelegt

Update: Januar 2013 - Das Urteil des Richters

April 2013: Die letzte Ruhestätte

 

Jeder Tierfreund wird angesichts solcher Fotos keine Worte mehr finden um auszudrücken, was er fühlt. Wir können Ihnen versprechen, dass es live noch viel schlimmer ist … wenn man einem derart abgemagerten Hund über den Rücken streicht und nur Ecken und Kanten spürt … ihn zittern sieht … und er trotzdem voller Vertrauen auf einen zuwankt, seinen Kopf an die menschliche Brust legt und freudig mit der kupierten Rute wackelt.

Dieser junge Dobermannrüde wurde am Abend des 3.09.2012 in der Nähe von 17091 Wolde an einem Baum gebunden aufgefunden … in diesem Zustand. Er befindet sich nun in der Tierklinik und wird dort medizinisch versorgt. Er scheint (den Umständen entsprechend) kräftig und gesund, sein Zustand scheint derzeit nicht krankheitsbedingt. Er hat reelle Chancen sich zu erholen, trotzdem ist die Gefahr noch nicht gebannt.

Fakt ist, dass ihn irgendjemand an diesen Baum gebunden hat. Es ist unwahrscheinlich, dass er dort schon so lange saß, dass dadurch sein Zustand zu erklären wäre.

Wie auch immer … wir suchen den Menschen, der dies zu verantworten hat. Einige Wege sind schon eingeschlagen, trotzdem sind wir für jeden Hinweis dankbar.

Alle Facebook - User bitten wir um großzügiges Teilen.

Danke!

Updates unter den Fotos





Update 6.09.2012

Wir haben uns mit Infos bisher eher bedeckt gehalten. Dies jedoch im Interesse des Hundes. Aber nun ist es soweit. Bevor ich zu den Einzelheiten komme, möchte ich mich im Auftrag des Vereins bedanken … bei den vielen Menschen, die persönlich, telefonisch oder schriftlich, Kontakt zu uns aufgenommen haben. Viele wollten einfach nur wissen, wie es unserem Dobermann geht, andere wollten ihre besten Wünsche zum Ausdruck bringen, ihre Hilfe anbieten, ihm ein Zuhause geben … und und und … Ich komme auf diese Themen noch in diesem Update zurück.

Nun zu seinem Befinden: Phönix (wir hoffen die Bedeutung des Namens bringt ihm Glück), darf heute Abend die Tierklinik verlassen. Er hat anscheinend einen sehr großen Willen, vielleicht spürt er einfach, dass er nun seine große Chance bekommt. Genauere Einzelheiten besprechen wir heute Abend mit dem Tierarzt.

Zu seiner Identität: Der Tierschutzverein „Altentreptow und Umgebung e.V.“ hat heute, gegen den namentlich bekannten Halter, wegen schweren Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz, in insgesamt 7 Punkten, Anzeige erstattet. Der Fall wurde somit dem Veterinäramt und der Kripo übergeben. Die Strafe wird in unseren Augen eher symbolisch sein, aber es ist wenigstens ein Symbol.

Der Hintergrund: Es ist ethisch oft sehr fragwürdig, derartige Fotos zu veröffentlichen. Unter normalen Umständen wären wir auch nicht so ins Detail gegangen. Wir wussten aber, aufgrund verschiedener Anhaltspunkte, bereits zu dem Zeitpunkt, dass wir hier ausnahmsweise die Chance haben, den verantwortlichen „Menschen“ zur Rechenschaft zu ziehen. Alles was wir tun mussten, war möglichst viel Staub aufzuwirbeln. Wir hätten jedoch nie damit gerechnet, dass es eine derartige Resonanz gibt und der Fall sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Ich möchte an der Stelle jedoch betonen, dass Aufrufe zur Gewalt und Lynchmord, in diesem Staat verboten sind und wir das nicht gutheißen können.

Letztendlich ließ sich aber mit Hilfe verschiedener Hinweise, der grobe Lebensweg des Dobermanns nachvollziehen. Phönix war offenbar ein Wanderpokal, er hatte nicht nur einen Besitzer. Der letzte in dieser Kette, hat ihn dann an diesen Baum gebunden … mit einem Maulkorb, der zu klein war und einem Stachelwürger um den Hals, neben ihm lag ein leerer umgestürzter Eimer. Die Leine hatte sich mehrmals um den Stamm gewickelt, so dass er letztlich auch noch bewegungsunfähig war. Bei Einlieferung in die Tierklink wog Phönix noch knapp 20 Kilo. Sie können gerne googeln, was der Rassestandard dazu meint.

Wie geht es nun weiter? Nun, wir haben einen vorläufigen Plan. Zuallererst muss Phönix sich noch erholen und zu Kräften kommen. Sobald wir ihn gesundheitlich in der Lage dazu befinden, würden wir ihn gerne in gute Hände übergeben, denn er benötigt noch sehr viel Pflege. Möglich wäre eine gute Pflegestelle mit anschließender Weitervermittlung … oder ein endgültiges Zuhause mit anfänglicher Pflegefunktion und späterer Übereignung.

Wie, wann, was und wer läßt sich momentan noch nicht sagen. Wir hoffen, dass ihm noch ein paar Hundefreunde bleiben, die ihm ein Zuhause geben möchten, selbst wenn wir sein Alter nun doch um ein paar Jahre nach oben korrigieren müssen.

Patenschaften und Spenden: Es gab bisher schon ein paar wenige Menschen, die angefragt haben, ob sie für Phönix Geld spenden können. Wir haben es bisher abgelehnt (müssen noch in Erfahrung bringen, ob trotzdem Spenden eingegangen sind). Wir wollten wirklich erst abwarten, ob er es schafft und dann weitersehen. Natürlich kommt einiges an Tierarzt-, Klinik- und Laborkosten zusammen. Zudem benötigt er eine spezielle Ernährung, die wir kaufen müssen (den genauen Plan bekommen wir noch). Er benötigt unter anderem warme Mäntel und dicke Decken, da er ohne Unterlass fürchterlich friert und es ihm derzeit nicht warm genug sein kann und und und

Wer uns helfen möchte unsere Kosten zu mildern, die wir derzeit noch nicht überschauen können, der darf das natürlich tun.

Eine Patenschaft werden wir vorerst noch nicht vergeben. Er soll erstmal ankommen und dann schauen wir, ob sich ein netter Tierpate findet.

So, das war es dann vorerst.

Herzlichen Dank!

Spendenkonto:

Kt.Nr.: 610000519

BLZ: 15050200

Sparkasse Neubrandenburg - Demmin

Verwendungszweck: Phönix

Spendenstand 27.09.12: 295 Euro

 

Update: 8.09.2012

Phönix ist über die Regenbogenbrücke gegangen. Er ist einfach eingeschlafen und nicht wieder aufgewacht. Er lag da und hatte sein Kinn bequem auf die Pfote gelegt … er sah so friedlich aus. Trotzdem die Ärzte uns sagten, dass es immer noch jederzeit vorbei sein kann, haben wir nicht dran glauben wollen. Er hat Gewicht zugelegt, so wie er sollte, er hat schöne Häufchen gemacht … aber es war alles zu spät … die Organe zu kaputt.

Wir sind so wahnsinnig wütend … so wütend! Und so entsetzlich traurig.

Vor ein paar Tagen hat mir jemand gesagt, dass Menschen und Tiere oft genau in dem Moment sterben, wenn sie allein sind … weil ihnen das Loslassen dann leichter fällt. Als er starb war er allein … allein, weil wir einen uralten Schäferhund von der Strasse sammeln mussten. (Und ich hoffe, für den Halter, dass ihm der alte Knabe nur weggelaufen ist.) Vielleicht haben unserem Phönix ein paar Tage Zuwendung gereicht um Frieden zu finden und leise zu gehen. … Wir wünschen ihm diesen Frieden von ganzem Herzen! Wir selbst werden aber noch lange keinen finden.

Phönix wird nicht in die Tierverwertung gehen. Nein! Er wird von einem Berliner Tierbestattungsunternehmer abgeholt und eingeäschert. Das ist der letzte Dienst, den wir ihm noch erweisen können … die Würde nach dem Tod, die ihm im Leben nicht vergönnt war.

Überall auf der Welt gibt es Menschen und Tiere, die grausam und sinnlos leiden müssen. Lasst uns in Phönix Gedenken, die Welt gemeinsam ein bisschen schöner machen. Sie hat es wirklich bitter nötig.

Kerzen für Phönix

Update 09.11.2012

Wie man uns heute mitteilte, sind die Ermittlungen abgeschlossen und der Fall wurde der Staatsanwaltschaft übergeben. 

Wir warten ...

Update 12.11.2012

Phönix ist wieder bei uns. Seine Reise ist beendet und wir planen seine endgültige Ruhestätte.

Januar 2013

Am 23.01.2013 musste sich der Halter vor Gericht verantworten. Die Strafe ist mehr als enttäuschend:

- 2 Jahre Bewährung, 500 Euro Strafe und ein Hundehaltungsverbot von 1 Jahr

Seine Tat begündet der Halter wie folgt:

(Zitat Nordkurier vom 24.01.2013)

"... Aufgrund des Verlusts seines Führerscheins sowie der darauf folgenden Arbeitslosigkeit hätte er kein Geld mehr für ausreichend Futter gehabt. Hilfe habe er bei Freunden und Familie gesucht, aber nicht erhalten. Zum Tierheim wollte er seinen Hund nicht bringen, da er Angst hatte, dass der Dobermann aufgrund seiner Größe kein neues Herrchen finden könnte. Deswegen habe er ihn letztlich an einem Ort angebunden, in der Hoffnung, dass jemand den Rüden finden und retten würden."

Ohne Worte.

April 2013

Letzte Ruhestätte

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Für die Gedenktafel danken wir den Mitarbeitern des Michaelshofes in Rostock.

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