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Sorgen, Aufreger und Freuden - ein Rückblick

Was hat man nur mit ihm gemacht?

mitja

Endlich konnten wir uns Mitja genauer anschauen. Sein allgemein schlechter Zustand, seine extreme Angst ließen nie gutes vermuten ...

Aber nach einem Blick in seinen Fang sind wir uns sicher ... Er muß schlimmes erlebt haben.

17.07.: Updates

28.07.: Updates

04.11.: Updates

03.12.: Mitja hat ein Zuhause

Seit dem gestrigen Vormittag denke ich immer wieder über Mitja nach. Gibt es eine andere und vollkommen harmlose Erklärung für seinen Zustand? Die Vermutung, daß Mitja irgendwo vollkommen isoliert gehalten wurde haben wir schon lange. Die gestrige Entdeckung unterstützt diesen Eindruck.

Aber nun die Ereignisse von Anfang an:

Anfang des Jahres wurde von Zeit zu Zeit ein schwarzer Hund gemeldet, der sich in einem gewissen Radius um die Dörfer bewegte. Am 13.März gelang es einem aufmerksamen Anwohner den Hund auf seinen Hof zu locken. Dort wurde Mitja von einer unserer Mitarbeiterinnen abgeholt. Sie musste den verwahrlosten Altdeutschen Schwarzen ins Tierheim tragen.

Mitja zeigte vom ersten Tag an ein seltsames Verhalten, dieses besteht aus einer Mischung großer Angst, Unerfahrenheit, völliger Ergebenheit und großem Kontaktbedürfnis. Er weigerte sich seinen Zwinger zu verlassen. Er machte immer einen Bogen um uns, kam aber sobald man sich setzte und ließ sich mit Wonne streicheln. Irgendwann gelang es uns ihn aus dem Zwinger zu locken, indem wir die Tür einfach offen ließen. Dann hatten wir ihn draussen, kamen aber nicht mehr an ihn ran, um ihn wieder in den Zwinger zu bringen. Er lief nicht weg ... Im Gegenteil, er war immer in unserer Nähe, aber anfassen konnten wir ihn nicht. Dann machten wir ihm eine Schleppleine ran und nun bewegte er sich keinen Zentimeter mehr. Wir haben die Tür stundenlang offen gelassen, aber Mitja blieb wie angewachsen liegen.

Toni (er macht ein freiwilliges ökologisches Jahr bei uns) hatte von Anfang an einen ganz besonderen Draht zu Mitja. Mit seiner ruhigen und geduldigen Art hat er sich viel Vertrauen erarbeiten können. Stundenlang hat er in Mitjas Zwinger gesessen und ein ganz besonderes Verhältnis zu ihm aufgebaut. Wir haben ziemlich ungläubig geschaut, als er plötzlich mit Mitja an der Leine über die Wiese spaziert kam. Der Hund lief einfach mit ihm mit, als wäre es das normalste der Welt. Für diesen großen Schritt haben Mitja und Toni 2 Monate gebraucht. Es ist hier mal Zeit Toni zu danken. Das hat er ganz toll gemacht!

Nun war Mitja also auf dem Hof. Er legte sich hin und ließ sich in der hellen Sonne genau begutachten und streicheln ... dabei war er ganz entspannt.

Zum ersten Mal konnten wir das Ausmaß seiner Verwahrlosung sehen. Seine Haut schimmert überall weiß durch das enorm stumpfe und schmierige Fell, er hat keine Unterwolle und stellenweise ist er komplett kahl. Die Tierärztin kam und hat sofort eine Blutentname für den Montag angesetzt.

Dann öffnete sie sein Maul um einen Blick auf seine Zähne und das Zahnfleisch zu werfen. Ich fragte noch von hinten, was sie für eine Altersschätzung anhand der Zähne abgeben würde ... sie drehte sich zu mir um und sagte ... ich glaube das wird schwierig. Dann durften wir uns selbst ein Bild machen und im ersten Moment wußte keiner von uns etwas mit diesem Anblick anzufangen ... das dauerte einige Sekunden.

Mitjas Zähne sind frontal bis zu den Fangzähnen weggeschliffen. Stellen Sie sich den Fangzahn eines Hundes vor, der von vorne betrachtet ein glattes und flaches Dreieck bildet ... bis zur Mitte der Fangzähne ist alles was davor stand einfach abgeschliffen. Die vorderen Zähne sind schräg von unten, bzw. oben, nach hinten weggeschliffen und nur noch als scharfkantige Fragmente sichtbar. Das was noch sichtbar ist deutet auf einen Hund hin, der nicht älter als 2 oder 3 Jahre ist.

Damit bestätigt sich unser Eindruck, daß Mitja irgendwo sehr isoliert gelebt hat. Er war wahrscheinlich sein Leben lang in einem dunklen Raum eingesperrt und hat über einen langen Zeitraum verzweifelt versucht sich irgendwo durchzubeissen ... und das war mit Sicherheit kein Holz.

Unbegreiflich!

10.05. - Foto vom Unterkiefer:
Was man dort sieht, ist Mitjas Unterkiefer mit Zähnen. Die Zunge ist nach oben geklappt. Die vorderen Zähne, sind bis zum Kieferknochen weggeschliffen. Die Eckzähne sollten eigentlich nach aussen gewölbt und oben abgerundet sein. Bei Mitja gibt es keine Wölbung mehr und auch keine Abrundung. Von vorne betrachtet kann man tatsächlich sehen, wie Zähne von innen ausschauen. Da muß der TA noch schauen was da zu retten ist. Übrigens hat er das nicht nur an den Zähnen. Nach 2 Monaten kann man langsam wieder Krallen an den Vorderbeinen erkennen, die waren nämlich ebenfalls bis zu den Zehen weg. Also hat er wahrscheinlich auch noch gekratzt. Nun warten wir auf die Ergebnisse der Bluttests.
mitja2011not3

mitja

Updates 17.07.:

mitja

Mir ist es gelungen ein Foto von Mitjas Hinterteil zu machen. Das Fell an den Hinterbeinen ist leider noch nicht nachgewachsen. Obwohl es sonst sehr viel besser aussieht (voller und reiner), passiert dort einfach nichts ... vlt. kommt es ja doch noch, sobald die nächsten Behandlungsphasen abgeschlossen sind.

28.07.:

Die ersten Bluttest lieferten kein schönes Bild - Leberwerte nicht i.O., Nieren nicht i.O., Anzeichen für Entzündungen  in mehreren Organen und jede Menge Werte, die dort so nicht sein dürften.

Damals war bereits klar, daß die meisten Ergebnisse auf eine massiven Mangelernährung zurückzuführen sind.

Mitja wurde dann speziell ernährt und behandelt. Vor einigen Tagen gab es dann die zweite Blutentnahme, heute kamen die Ergebnisse.

Fast alle Werte sind wieder im Normbereich. Die Leberwerte sind gut, die Nierenwerte ebenfalls,  keine Entzündungen mehr, ein anfänglicher Verdacht auf Diabetes hat sich nicht bestätigt ... auch die anderen Werte haben sich teilweise um ein zehnfaches verbessert und liegen wieder im Normbereich.

Nun muß er jedoch noch eine Behandlung auf Milben über sich ergehen lassen ... aber das wird er auch noch wegstecken und dann wächst bestimmt auch das Fell wieder.

04.11.:

Mitja wird weiterhin auf die Haarbalgmilbe behandelt. Wir hoffen, daß sich bald Besserungen zeigen. Den Winter muß er auf jedenfall im Haus verbringen. Wir räumen ihm grad einen Zwinger frei.

Dummerweise hat sich Mitja durch das ständige Kratzen ein Blutohr zugezogen. Die Operation ist gestern erfolgt und er hat sie gut überstanden.

Ansonsten macht er viele Fortschritte. Wir freuen uns, daß er eine Gassigeherin hat, die ihm sehr gut tut.

03.12.:

Mitja hat ein Zuhause.

 

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